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Die Nebel von Avalon

  • Autorenbild: UnDi
    UnDi
  • 5. Juli
  • 2 Min. Lesezeit

Dies ist der schwierigste Beitrag dieser Reihe.


»Die Nebel von Avalon« habe ich heimlich aus dem Bücherregal meiner Eltern stibitzt. Vielleicht hat das Cover mein Interesse geweckt, vielleicht war da auch schon mein Buchgefühl im Spiel. Mit Sicherheit kann ich sagen, dass ich nicht älter als 12 war. Und es bereitet mir kein Vergnügen, das hier öffentlich auszubreiten. Im Gegenteil. Diese seltsame literarische Frühreife ist mir eher peinlich. Ganz abgesehen davon, dass die Autorin niemand ist, mit dem man sich schmücken will.


Aber hier ist die Wahrheit:Tolkiens Welt, sprach zu meinen Gefühlen und wurde zu einem Schutzraum, in den ich eintrat, um mich frei und sicher zu fühlen.»Die Nebel von Avalon« sprach zu meiner Seele. Es brachte etwas in mir zum Klingen. Und ich fürchte, wer genau hinhört, kann diesen Klang noch in der Wölfin erahnen.


Es hat mich tief getroffen, als ich erfuhr, welche schwerwiegenden Vorwürfe gegen die Autorin erhoben werden.Ohne tiefer in diese komplexe Thematik einzutauchen:

Die vollständige Trennung von Werk und Autor ist nicht möglich.Aber die Trennung meiner Lese- und Schreibgeschichte von »Die Nebel von Avalon« ist genauso unmöglich.

Ich schäme mich dafür, wie sehr es mir widerstrebt, mich dem Abgrund zu nähern, der sich hinter dem Namen auf dem Cover auftut. Ich schäme mich, dass ausgerechnet dieses Buch mir so viel bedeutet.


Es ist mein Schmerz und meine Aufgabe, das auszuhalten. Eines Tages werde ich mich dem stellen. Man könnte es jetzt für ein Ausweichmanöver halten, dass ich hier den Roman, statt der Autorin als Fee nenne, aber tatsächlich habe ich nichts anders von ihr gelesen.

In den Jahren nach dieser literarischen Begegnung war ich häufig irritiert, wenn ich mit Darstellungen des Artus-Stoffes in Berührung kam. Bis ich irgendwann begriff, dass ich an einem sehr speziellen Punkt der Rezeptionsgeschichte eingestiegen war.


Dennoch – und trotz allem – wie man noch Jahrzehnte später Menschen nachschaut, die der ersten großen Liebe ähneln, weckt noch heute alles, was sich auf den Artus-Stoff bezieht mein Interesse. Und wie so viele erste große Lieben, hat diese mir das Herz gebrochen.

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