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Die "Klassiker"

  • Autorenbild: UnDi
    UnDi
  • 7. Aug.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 9. Sept.


Graublauer Hintergrund, Links oben die Silhouette einer Fee mit Doktorhut. Text: Psst... Ich verrate euch ien Geheimnis: Es gibt gar nichts, das man gelesen haben muss. Darunter ein Bild mit vielen Klassikerausgaben unter adnerem Don Quijote, Der Glöckner von Notre Dame, Shakespeare uvm

"Klassiker". Eigentlich gehört dieser Begriff entzaubert, aber heute soll er stellvertretend für eine Lesephase stehen. Nämlich die meines Studiums. Das Foto ist etwas überfüllt, dabei sind all die Reclamhefte gar nicht im Bild.


Beschämend und seltsam nicht-repräsentativ, dass im Bild so wenige Autorinnen vertreten sind, obwohl ich viel zu schreibenden Frauen gelernt und gearbeitet habe – Literaturnobelpreisträgerinnen, weibliche Utopien und Dystopien, Literatur über Mutterschaft, Hausarbeiten über Jelinek und Haushofer.


Es war eine Zeit, in der ich mit viel und vielfältiger Literatur in Berührung kam. Ich lernte Konzepte kennen, die mein Schreiben zuerst in eine Krise stürzten, um es dann wie Phönix aus der Asche wiederauferstehen zu lassen.


Herausgeberfiktionen, das Spiel mit Erzählmustern, Fiktionalität, Hugo, Cervantes, Proust, die Selbstironie Hildesheimers, die assoziative Arbeitsweise Jelineks und, vor allem im Eigenstudium und aus Faszination für ihre Autorenpersona: George Sand.


Ich habe die literarische Geschichte des Vampirs von Dracula bis 50 Shades of Grey nachvollzogen, Referate über Zeitreisen gehalten, Menuette nachgetanzt und mich mit Deleuze herumgeschlagen. Auch die Unbekannte Dichterin ist mir in diesem akademischen Kontext begegnet und an mir haften geblieben.


Es war ein spezielles Schlaraffenland - aber ein Schlaraffenland war es.


Dass das Studium mein Lesen und Schreiben geprägt hat, ist naheliegend.Aber insbesondere die Wölfin, wie sie heute ist, hätte es ohne diese Zeit nicht gegeben. Sie ist in gewisser Weise ein Kind der Liebe meines 15-jährigen Ichs, mit der Vorliebe für große Gefühle, und meines 25-jährigen Ichs, mit einer Vorliebe für Spielereien mit dem Erzählen selbst.Sinn und Sinnlichkeit, wenn man so will.


Zwei meiner Professor*innen habe ich in der Wölfin ein kleines, heimliches Denkmal gesetzt und einer weiteren Dozentin werde ich es in der Fortsetzung setzen. Ob ich hoffe oder fürchte, dass die so Geehrten den Text lesen, vermag ich allerdings nicht zu sagen. 😄


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